
(Foto: Niedersächsische Integrationsrat)
Impulsreferate, Workshops und eine abschließende Diskussion machten deutlich, dass noch viel Handlungsbedarf besteht. Die starke Zuwanderung sieht Oberbürgermeister Dr. Meyer als „Herausforderung, die wir annehmen müssen". Rund 60 Teilnehmer empfing er im Rathaus. "Wir haben eine offene Willkommenskultur mit einem bemerkenswerten ehrenamtlichen Engagement."
Über diese Worte Meyers freute sich der NIR-Vorsitzende Abdou Ouedraogo, der betonte, dass die Integration von Zuwanderern die deutsche Gesellschaft noch lange begleiten werde. Dabei seien Migrationsbeiräte sehr wichtig. Auch der vor zwei Jahren gegründete Hildesheimer Migrationsbeirat hat sich dem landesweiten Netzwerk angeschlossen und profitiere nun vom Erfahrungsaustausch und der Kommunikation mit dem Landtag.
„Sie sind uns hochwillkommen" betonte Bernd Nothnick, Leiter des Referats für Arbeits- und Beschäftigungsförderung im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Längst sei klar, dass Niedersachsen ein Einwanderungsland ist; 1,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben hier. Zwei Drittel kommen laut Nothnick aus EU-Staaten, ein Drittel aus dem Rest der Welt.
Viele Zuwanderer seien gut qualifiziert, rund 30 Prozent verfügen über eine Ausbildung, die der eines deutschen Facharbeiters entspreche, jeder fünfte habe einen Universitätsabschluss. Mit der sogenannten „Fachkräfteinitiative" seien für diese Personengruppe viele Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, u.a. zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.
Von den Anforderungen an die Politik ging es zum Engagement der Ehrenamtlichen, die sich in Migrantenorganisationen für die Integration ihrer Landsleute einsetzen. Wie zentral deren Rolle ist, betonten bereits alle Redner vor Cemalettin Özer, dem Geschäftsführer von „Mozaik" Für Jugendliche aus Einwanderfamilien sehe es jedoch nach wie vor nicht gut aus. Trotz gleicher Sprachkenntnisse und gleicher Noten finden sie weniger leicht einen Ausbildungsplatz als ihre deutschstämmigen Mitbewerber.
Die Migrationsbeiräte sollten sich in ihren Gemeinden und Kommunen als „Partner für Strukturprojekte der Arbeitsmarktintegration" und als Partner der Kammern und berufsbildenden Schulen anbieten, um den Zugang der Institutionen zu den Zielgruppen zu erleichtern, resümierte NIR-Referent Ralf Sabelhaus am Tag nach der Veranstaltung im internen Kreis der Delegierten.