Frauen verdienen 100 Prozent!

Obwohl die Entgeltgleichheit seit über fünf Jahrzehnten geltendes Recht ist, sieht die Realität anders aus: Nach wie vor klafft eine Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Aktuell verdienen Frauen im Durchschnitt rund 21 Prozent weniger Lohn oder Gehalt als Männer. „Ohne gesetzliche Maßnahmen wird sich daran nichts ändern“, ist sich der Hildesheimer Bundestagsabgeordnete Bernd Westphal sicher.

„Ich unterstütze deshalb Bundesministerin Manuela Schwesig in ihrem Vorhaben für das Lohngerechtigkeitsgesetz. Denn das Schließen der Lohnlücke ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Anerkennung.“

Bereits Ende 2015 hat Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig einen Gesetzentwurf zur Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen erarbeitet. Ziel des Gesetzes ist es, durch mehr Transparenz die Voraussetzungen für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern zu schaffen. „Viele Frauen wissen gar nicht, dass sie schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, oder sie können dies nicht nachweisen“, so Bernd Westphal.

„Der Entwurf enthält einen individuellen Auskunftsanspruch für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Außerdem sieht er für Unternehmen ab 500 Beschäftigten eine Berichtspflicht und verbindliche betriebliche Prüfverfahren zur Entlohnungspraxis vor. Ziel ist es, ungleiche Bezahlung aufzudecken und zu beseitigen“, erläutert Bernd Westphal.

Das Vorhaben wird allerdings seit Monaten von der Union blockiert und verschleppt. Bernd Westphal hat dafür kein Verständnis: „Die Union fordert Einschränkungen beim Auskunftsanspruch und würden damit 25 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von dem individuellen Auskunftsrecht ausnehmen. Dies ist nicht akzeptabel. Ich erwarte, dass die CDU/CSU endlich ihre Blockade aufgibt und sich konstruktiv an einem Lohngerechtigkeitsgesetz beteiligt, das seinem Namen gerecht wird – Frauen verdienen 100 Prozent.“