
Westphal traf sich im kleinen Kreise mit Mitarbeiterinnen und mit der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Angelika Klein. Die Mitarbeiterinnen Louise Conrade, Anette Pagel und Irina Arndt-Rittinghaus beraten Opfer sexueller Gewalt meist zu Beginn einer Therapie, die aufgrund des Fachkräftemangels oftmals erst nach einem Jahr beginnen kann. Ebenso gestalten die Mitarbeiterinnen Präventions- und Fortbildungsangebote für Schulen und Kindergärten und den jeweiligen Fachkräften, wie auch den Eltern.
Der Verein wird von Stadt und Landkreis Hildesheim, wie auch von dem Land Niedersachsen finanziert.
Die erste Kontaktaufnahme der Frauen entsteht meist über das Telefon, wo danach innerhalb einer Woche ein Termin für ein Erstgespräch ausgemacht werden kann. Dabei sind in 85 % der Fälle die Täter aus dem familiären Raum. Nicht nur akute Fälle von sexueller Gewalt werden dort behandelt, sondern auch solche, die von den Opfern jahrelang verdrängt wurden und durch Ereignisse wieder ins Bewusstsein treten.
Die Präventionsangebote werden aus zeitlichen Gründen nur auf Anforderungen von Schulen und Kindergärten abgehalten. Diese finden an drei Tagen statt und setzen eine lange Vorbereitung voraus. Insbesondere in Kindergarten wird dieses Angebot oft genutzt, innerhalb dieses Jahres wurden allein 50 Kindergärten von den Mitarbeiterinnen von „Wildrose“ besucht. Somit wird das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt, welches Täter abschrecken kann.
Westphal schätzt die Arbeit des Vereins sehr und bedauert den Mangel an Fachpersonal und die daraus entstehenden Wartezeiten. Besonders bei Traumata kann die verspätete Behandlung dazu führen, dass das Trauma sich beim Betroffenen negativ festsetzt. Deshalb wünscht man sich ein Traumazentrum in Hildesheim.