
Vor allem die jüngere Generation sollte sich mit dem Thema beschäftigen.
Auf der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Rente mit Zukunft – Wie organisieren wir eine gerechte und sichere Altersvorsorge für alle“ wurden die Themen vertieft.
Die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten im Einführungsvortrag von Prof. Dr. Frank Nullmeier, Universität Bremen, vom 3-Säulen-System der Rente aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge und vom Gesamtkonzept zur Alterssicherung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.
Obwohl sich Nullmeier „zufrieden“ mit den Plänen der Solidarrente zeigte, „müsste es eigentlich ein Pyramidensystem sein, in dem die gesetzliche Rente den Grundstock bildet und für den Erhalt des Lebensstandards eintritt. Altersarmut ist zum Glück auch in der Zukunft (noch) kein Massenphänomen.“
Die Podiumsdiskussion mit Wolfgang Gründinger, Autor des Buches „Alte-Säcke-Politik“, Ingo Schäfer, Referatsleiter Alterssicherung und Rehabilitation beim DGB Bundesvorstand, Helga Schwitzer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover sowie Bernd Westphal, MdB, der die Veranstaltung initiiert hatte, brachte viele Themen zur Gerechtigkeit auf. Moderiert wurde die Veranstaltung von Cosima Schmidt, Journalistin bei der ZEIT.
„Eine gute Rente funktioniert in erster Linie über gute Arbeit. Deshalb setzen wir auf gute Löhne, Bildung und Weiterqualifizierungen,“ so der Hildesheimer Bundestagsabgeordnete Westphal. "Wenn wir Altersarmut verhindern wollen, müssen zusätzlich Mini- und Kleinstrenten aufgestockt werden", so Westphal.
„Das Problem ist, dass Menschen in prekärer Beschäftigung im Alter in der Grundsicherung landen. Auch für Beschäftigte mit Mindestlohns reicht die Rente im Alter nicht,“ äußerte sich Schäfer. Die Riester-Rente bezeichnete er in der derzeitigen Form als Auslaufmodell.
„Wenn es in Zeiten der Digitalisierung keine Betriebe mehr gibt, wie organisiert sich dann Betriebsrente – neue Konzepte müssen hier erdacht werden,“ fasste Nullmeier den weiteren politischen Regulierungsbedarf zusammen.