Digitalisierung verändert die Arbeitswelt

Für zukünftige Arbeitsplätze sind schnelle Datenautobahnen notwendig „Herausforderung und Chance der Digitalisierung in der Arbeitswelt 4.0“ lautet der Titel der Podiumsdiskussion in der Hildesheimer Bischofsmühle, zu der der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Westphal eingeladen hatte.

v.l.n.r.: Stefan Störmer, Stephanie Rabbe, Bernd Westphal, Werner Fricke, Karsten Schmidt

Die Folgen des Prozesses für die Betriebe und Menschen in Stadt und Landkreis Hildesheim diskutierten Prof. Dr. Stephanie Rabbe, Professur für Entrepreneurship und Unternehmensgründung an der HAWK, Karsten Schmidt, Geschäftsführer der htp GmbH sowie Stefan Störmer, Betriebsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH.

Schmidt stellt heraus: „Schnelle Leitungen sind das A und O und Grundvoraussetzung für gemeinsames Arbeiten an unterschiedlichen Orten.“ „Der gelingt da am besten, wo Wettbewerb besteht,“ ist sich der htp-Geschäftsführer sicher. „Die Potenziale für neue Arbeitskonzepte liegen in den Hochschulen, wir wünschen uns mehr Kooperationen, Start-Ups wollen und können auch Mittelständlern helfen“ bilanzierte Rabbe. „Vielleicht ist auch die Bildung von Clustern ein möglicher Weg zur Gestaltung der Zukunft.“ Die Vernetzung zwischen Experten auf dem Podium und den vielen Vertreterinnen und Vertretern von Hildesheimer Firmen im Publikum deutete sich an. „Hier werden sich in der Zukunft neue Synergien und Kooperationen ergeben“, so die Hoffnung von Westphal.

„Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt der Zukunft grundlegend verändern. Neue Qualifikationsanforderungen und Arbeitsinhalte rücken in den Vordergrund, betriebliche Kooperations- und Machtbeziehungen werden neu vermessen. Wir müssen dafür die Betriebe und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisieren,“ so der Abgeordnete zur Motivation für die Veranstaltung. Dies geschieht in den Augen von Störmer gerade bei Bosch: „Die Verunsicherung der Beschäftigten bei Bosch ist da, mit guten Schulungen und Angeboten des Betriebsrats sollen Ängste abgebaut werden.“

Werner Fricke (NiedersachsenMetall) stellte die Ergebnisse der Studie IW Köln zur Digitalisierung in der Region Hildesheim vor: Hildesheim kommt dabei nur mittelmäßig weg: als ein „Chancenthema“ muss „auf den Zug aufgesprungen werden.“ „Die Veranstaltung ist dazu ein gutes Zwischenziel“ so Fricke.

Die Forderungen an die Politik sind dennoch bei allen klar: Der Ausbau der Datenautobahn ist nur mit Glasfaser möglich. Außerdem werde sich eine klarere politische Positionierung darüber gewünscht, wo Deutschland in zehn Jahren in Sachen Digitalisierung stehen will. Einig sind sind Publikum und Podium in der Forderung nach dringend benötigter digitaler Bildung in den Schulen.